8 - Die Zeit danach 

Nach seinem Rücktritt vom Boxsport machte Muhammad Ali eine schwierige Zeit durch. Hauptsächlich die Gesundheit des Ex-Champions machte seiner Familie wie seinen Fans große Sorgen. Häufige Müdigkeit, Konzentrationsschwächen sowie eine manchmal auftretende verwaschene Aussprache veranlassten Ali dazu, sich im Herbst 1984 einer Reihe medizinischer Tests in New York zu unterziehen. 

Nach der acht Tage dauernden Untersuchung gab der Chefarzt der Klinik, Stanley Fahn, bekannt, dass "milde Symptome" des Parkinson Syndroms bei Ali festgestellt worden waren, dass diese Symptome aber nicht lebensgefährlich seien und die Krankheit vermutlich durch Medikamente eingedämmt werden könne.

Die folgenden Jahre brachten auch Änderungen im privaten Bereich von Muhammad Ali mit sich. Im Sommer 1986 wurde seine Ehe mit Veronica geschieden. Im selben Jahr ehelichte Ali Lonnie Williams, mit der er bis heute verheiratet ist. Bereits mit fünf Jahren hatte Lonnie, die ihren Mann heute scherzhaft "mein Baby" nennt, den damals 20-jährigen Ali kennengelernt und ihn seitdem nicht aus den Augen verloren. Viele Vertraute Alis sind sich einig, dass die fürsorgliche Lonnie das "Beste sei, was Ali passieren konnte".

Zwei Jahre später hatte Ali einen schweren Verlust zu verkraften, als Drew "Bundini" Brown, Alis langjähriger Begleiter, Motivator und wohl engster Vertrauter, an einer Herzattacke starb. Bundini war der Erfinder des legendären Ausspruches "Float like a butterfly, sting like a bee - Schwebe wie ein Schmetterling, stich wie eine Biene" gewesen, den er zusammen mit Ali bei jeder Gelegenheit zum Besten gegeben hatte.

Auch in der Weltpolitik tauchte der Name Muhammad Ali hin und wieder auf. Während der Golf-Krise 1990 flog Ali als Vermittler in den Irak und kehrte mit fünfzehn befreiten Geiseln wieder.

Einen seiner größten Triumphe feierte Ali 1996, als er, für alle Welt sichtbar durch das Parkinson Syndrom gehandicapt, in bewegender Weise das Olympische Feuer von Atlanta entzündete und 15 Jahre nach seinem Rückzug vom Sport Millionen von Menschen auf der ganzen Welt zeigte, dass die Krankheit seinen Charakter in keiner Weise verändert hat. Ali möchte nicht, dass man ihn bemitleidet. Für ihn, den gläubigen Moslem, der fünf mal am Tag zu Allah betet,  ist seine Krankheit gottgegeben und unveränderlich: "Ich hatte ein schönes Leben vor meiner Erkrankung, und ich habe heute ein schönes Leben".
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Und so neigt sich eine Geschichte ihrem Ende zu, eine Geschichte eines Sportlers, der wie kein anderer eine Generation bewegte und veränderte, für seine Überzeugungen durchs Feuer ging, alles verlor, wie Phoenix aus der Asche auferstand, an die Spitze zurückkehrte, und noch heute auf der ganzen Welt Millionen Bewunderer hat .

Die Geschichte des Größten:

Muhammad Ali

The Greatest

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